
Ich geh ein Kerzerl anzünden...
Kerzen anzünden, an jemanden denken. Sobald ich einen Kirchenraum betrete und nicht wegen eines Jobs da bin, dann zünde ich eine Kerze an und denk an Menschen.
Das sind völlig unterschiedliche Menschen. Menschen, die verstorben sind oder auch Menschen, denens einfach schlecht geht. Ganz manchmal ist da auch Platz für Menschen, denen ich Gutes wünschen mag.
Ganz so wie segnen gedacht ist und in einfacher Sprache ist das ein "Ich geh ein Kerzerl anzünden!" klingt auch weniger steil als "Ich möchte jetzt ein Gebet sprechen."

Rituale, die auch heute wichtig sind
Es ist eines der letzten Überbleibsel in der ursprünglichen Form. Viele Rituale erlebe ich heute für mich gar nicht mehr passend, nicht mehr zeitgemäß.
Dieses - Kerzen anzünden- ist geblieben. Ein Ritual, dass ich auch gern weitersage und weitergebe.
Es ist einfach, braucht wenig Worte und ist noch dazu in einer Haltung, die ich mag. Ich mag anderen etwas Gutes wünschen. Ich mag an andere Leute denken.

Weil DAS mir Mut macht. Wenn ich vor Entscheidungen stehe oder auch wichtige Termine habe und weiß, da stehe ich jetzt allein drinnen, aber eigentlich nicht, weil Menschen mit mir sind, die an mich denken, an mich glauben und so unterstützen. Und weil ich fest daran glaube, dass ich nicht allein bin, dass Gott* mit mir ist. Das gibt mir das letzte Batzerl was noch fehlt, um meine Perfektion, meinen Idealismus loszulassen.
Und deshalb freue ich mich sehr, dass ich heute Kerzen für jede*n einzelne Maturantin und Maturant anzünden durfte, die heute Lateinmatura hatten und sich für die Aktion Beblessed.at angemeldet haben.
Kommentar hinzufügen
Kommentare