Goldene Seligpreisungen
Allerheiligen und Allerseelen sind Tage des Erinnerns. Wir halten inne, denken an die, die nicht mehr da sind, und spüren: Ihr Leben wirkt weiter. Sie haben Spuren hinterlassen – in uns, in unserer Gemeinschaft, in der Welt.
Die Verbindung von Allerheiligen, Allerseelen und den Seligpreisungen öffnet einen Raum für Erinnerungen, in dem Glaube und Leben ineinanderfließen.
Wir ehren die, die uns geprägt haben, und wir hören zugleich Jesus: Selig seid ihr.
So wird Erinnerung zu einer Einladung: das Gold im Leben anderer zu sehen – und selbst Spuren zu hinterlassen, die leuchten.
Selig sind die, die leer sind vor Gott.
Ihr Herz war offen, ihr Leben vertrauend, ihr Mut empfangend. So haben sie Platz gemacht für Himmel.
Selig sind die Trauernden.
Sie waren verletzlich, ehrlich, sehnsüchtig. So haben sie ihre Tränen gezeigt – und Hoffnung geteilt.
Selig sind die Sanftmütigen.
Sie waren leise, weich, weit. So haben sie Raum gegeben – wie eine Wolke, die nicht drückt, sondern trägt.
Selig sind die, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit.
Sie waren hartnäckig, unbeugsam, idealistisch. So haben sie die Waage der Fairness eingefordert – und nicht locker gelassen.
Selig sind die Barmherzigen.
Sie waren mitfühlend, großzügig, fürsorglich. So haben sie geteilt, geholfen, gehalten.
Selig sind die, die ein reines Herz haben.
Sie waren ehrlich, klar, authentisch. So haben sie Vertrauen geschenkt und Gott gespiegelt.
Selig sind die Frieden stiften.
Sie waren vermittelnd, verbindend, kreativ. So haben sie Brücken gebaut, wo Mauern standen.
Selig sind die, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen.
Sie waren mutig, standhaft, unbeirrbar. So haben sie sich wie ein Anker im Sturm gehalten – und Angst überwunden.